Work-Life Balance

In letzter Zeit begegnet uns dieser Begriff wohl immer öfters: Work- Life Balance! Doch was ist das eigentlich? Diesen sozio-ökonomische Megatrend gibt es eigentlich schon ziemlich lange und soll im Prinzip das Leben & Arbeiten besser vereinen. Viele Unternehmen werben damit zum Beispiel in ihren Stellenausschreibungen. Aber darüber möchte ich gar nicht berichten, denn ich habe da so meine eigene Definition…

Kurz vorab: Wie ihr ja wisst, bin ich mit meinem Business „vibagrafik“ selbstständig. Als Grafikdesignerin und Fotografin ist schonmal ein super Grundbaustein gelegt, um das Arbeiten im alltäglichen Leben zu vereinen. Ich brauche im Prinzip nichts, außer eine Kamera, den Laptop und genug Speicherplatz. Ich muss mich also nicht erst in Umkosten stürzen oder brauche Güter und Lagerraum. Des Weiteren bin ich nicht an einen Ort gebunden, denn die Kunden können von überall bedient werden bzw. gibt es überall Kunden die bedient werden wollen.

Warum ich nicht mehr den klassischen Job ausüben wollte…

Ich habe in den letzten Wochen in der Festanstellung mit 40h bei einem größeren Unternehmen gemerkt, wie sehr mich die festgelegte Stundenanzahl von Montag bis Freitag einschränkt. Mir ist an dieser Stelle wichtig zu sagen: Ich liebe meinen Job und ich mag es, hart zu arbeiten! ABER… wieso muss ich (als Grafiker zumindest) jeden Tag 8h arbeiten? Wenn das Projekt bis zum Tag XY fertig sein muss, kann ich es mir doch selbst einteilen, oder? Vielleicht fühle ich mich morgen früh besser, mal den Tag mit einer sportlichen Aktivität zu starten, statt mich ins Büro zu quälen. Und da wären wir schon beim nächsten Punkt: Büro. Wieso muss ich eigentlich ins Büro? Dort, wo 30 Leute um mich herumsitzen, kahle Wände, leerer Arbeitsplatz und trockene Luft. Viel produktiver bin ich, wenn ich mal den Arbeitsplatz wechsle, denn die Umgebung inspiriert mich immer wieder aufs Neue. Ein schönes Café, draußen auf dem Balkon oder vielleicht doch an meinen schön eingerichteten Schreibtisch daheim?!

Urlaub verschwenden für normale Dinge?

Hinzu kommt dieses typische „nine-to-five“. Ich hatte das Glück, dass ich Gleitzeit hatte, sprich ich konnte in einer bestimmten Spanne selbst entscheiden, wann ich komme und gehe. Aber schnell habe ich gemerkt, diese gewisse Spanne reicht mir einfach nicht. Wenn man morgens einen Arzttermin hat (und mit viel Glück schon den ersten um 8 Uhr bekommt), muss man sich dennoch einen halben Tag frei nehmen. FREI – wegen eines Arzttermins. Einen neuen Reisepass bei der Stadt beantragen. Unmöglich bei den Öffnungszeiten neben einem normalen 40h Job… Oder sehe ich das falsch? Da sind wir wieder beim Thema: Ich bin doch bereit die 8 Stunden zu arbeiten, möchte halt nur kurz zu dem Termin oder zur Stadt und mache dann weiter bzw. hänge es abends dran… Wo ist da das Problem? Nein lieber müssen wir einen bzw. einen halben Tag Urlaub „verschwenden“.

Ihr merkt schon, so richtig glücklich bin ich mit dem System nie geworden. Mich haben die alltäglichen Sachen irgendwann einfach nur noch aufgeregt. Im Winter zum Beispiel: Man geht im dunkeln und kommt im dunkeln wieder. Immer wieder musste ich mir anhören „Ja Vivi, aber das ist halt so“ „Man macht das so“. NO WAY!

„Aber man macht das doch so, Kind!“

Nur weil „man das so macht“ und „es jeder so macht“, muss ich das ja nicht tun und daher bin ich wahnsinnig dankbar, dass es durch meinen Beruf einfach schon so easy ist aus diesem Kreislauf auszubrechen. Wie oben erwähnt, die Grundbausteine sind gelegt. Also dachte ich mir, probiere ich das ganze Mal…

Arbeiten wann und wie man will. Aber auch hier muss man seine Grenzen kennen. Man braucht ein gutes Zeitmanagement und sich selbst organisieren zu können sollte auch eher zu den Stärken gehören. Natürlich hört sich das alles ganz toll an, zum Beispiel am Strand zu arbeiten. Yea! Ist es auch. ABER, da muss man dann eben auch mal zurückstecken und Dinge, auf die man vielleicht gerade Lust hat, sausen lassen. Denn bisher mache ich keinen Unterschied ob abends 22 Uhr oder Sonntag Mittag: Wenn der Kunde etwas braucht, möchte ich es gerne zeitnah erledigen. Bisher klappt es ganz gut, denn dafür habe ich zum Beispiel auch mal frei, wenn andere arbeiten müssen. Also stecke ich gerne ab und zu zurück.

Fazit: Work-Life Balance

Ich glaube, dieses Modell ist nicht für jeden geeignet: Aber für mich! Da bin ich mir sicher. Zumindest passt es super zu meinem jetzigen Lifestyle. Jeden morgen aufs neue zu entscheiden, wie man den Tag beginnt: Joggen, Putzen, ein Kaffee mit der Freundin oder Arbeiten am Schreibtisch. Schon alleine deshalb würde ich gerade nicht wieder mit einer Festanstellung tauschen wollen. Bisher kann ich nur positives aus der sogenannten Work-Life Balance ziehen und hoffe, dass es auch noch lange Zeit so bleibt.

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