Die Arbeit im schwarzen Adler

Als ich aus Deutschland losgefahren bin, hörte ich immer wieder „Kind, pass auf, dass die dich da nicht ausbeuten…“ Weil es ja leider doch viele Angebote in Österreich und der Schweiz gibt, dass man kostenlos auf Hütten arbeitet und dafür dort leben darf. Leider überwiegt in der Tat oft die Arbeit. Doch nicht im schwarzen Adler!

Schwarzer Adler: So heißt das Hotel, in dem ich die nächsten 6 Wochen verbringen werde. Die Philosophie ist einfach, wir arbeiten und bekommen alles was wir brauchen. Aber nun mal von vorne. Das Hotel ist eine gerngesehene Unterkunft für Skifreizeiten aus Deutschland. Klassen von jung bis alt erleben hier eine Woche lang pures Skivergnügen. Und dann gibt es noch uns: Die Teamer!

Ein Team – neben Jan, dem „Chef“ – aus fünf bis 6 Leuten kümmern sich um die Schüler und Lehrer. Wir machen Frühstück und Abendessen, welches aber beides als Buffet abläuft. Die Kids bedienen sich selbst und bringen auch ihr Geschirr in die Küche, was uns einiges an Arbeit erleichtert. Den Rest übernehmen wir. Letztendlich ist es aber gut aufgeteilt. Morgens zwei bis drei Stunden und abends zwei bis drei Stunden. Das war es. Wir haben also von halb 10 bis 17 Uhr Freizeit.

Arbeiten um zu leben

Wie schon erwähnt: Die Philosophie ist simple und genau das macht das Arbeiten so angenehm. Wir bekommen kein Gehalt, niemand kann aufsteigen und so arbeitet auch keiner, nur damit der Chef es sieht. Hier merkt man wirklich, was Teamwork bedeutet. Alle haben ein gleiches Ziel, denn wir wollen alle möglichst früh auf den Berg, also wollen wir auch alle so schnell wie möglich fertig machen und schieben nicht unnötig arbeiten wie „wischen und saugen“ auf (das zählt nämlich zu den unbeliebten Aufgaben, hehe), sondern erledigen es einfach fix. Das finde ich eine wirklich gute Art zu arbeiten und sehr interessant mal kennenzulernen.

Wohnen im Adler

Wir selbst wohnen in den sogenannten Teamerzimmern im 4. Stock (ja das ist wichtig zu erwähnen, denn nach einem harten Tag ist das wirklich der absolute Alptraum: Treppen laufen bis in den 4. Stock!). Die Zimmeraufteilung ist wie in einer klassischen Jugendherberge. Zwei Hochbetten, sprich vier Leute pro Zimmer. Ruhe ist also erstmal nicht. Ich bin gespannt, wie ich damit klarkomme, denn für nichts in der Welt würde ich meine eigene Wohnung wieder hergeben. Dafür liebe ich es viel zu sehr alleine zu wohnen.